Ein paar Kilos zu viel und am Traumjob gerade so vorbei geschlittert. Pleite und ohne Wohnung. Der Rettungsanker, ein unmoralisches Angebot vom heißen Boss, das mehr kosten als nutzen könnte, denn dem Herz ist das Wort "Fake" nicht bekannt.
In meinem Leben scheinen alle Zahlen das falsche Ergebnis aufzuzeigen, so auch die meiner Waage. Es ist ein Wunder, dass ich wirklich von einer Modeagentur zum Vorstellungsgespräch eingeladen werde. Genau an dem Tag, an dem ich die Kündigung meiner Wohnung und meine Kontoauszüge erhalte, die nichts als rote Zahlen hinter einem dicken Minus aufzeigen. Dieser Tag bietet mir jedoch einen ganz anderen Job, als den erhofften. Einen, der definitiv nichts mit dem Modeln oder der Mode zu tun hat.
Fassungslos starre ich den Mann vor mir an. Ich soll das feste Betthäschen seines Sohnes spielen, der ab nächster Woche die Agentur übernehmen wird. Kein Problem, zumindest bis ich den neuen Boss sehe und mein Herz plötzlich mehr als nur Fake will. Denn Francis Bischoff ist verdammt noch Mal die wahrgewordene Sünde und sollte nicht hinter dem Schreibtisch, sondern auf einem Plakat kleben. Etwas, das er zumindest mit den Titelblättern der Klatschzeitungen schafft.
Ich bin kein Mann der großen Worte, ich lasse lieber Taten oder in meinem Fall meinen Namen und mein gutes Aussehen für mich sprechen. Endlich bin ich meinem Ziel so nahe, mein alter Herr dankt ab und überlässt mir die Führung des Familienunternehmens. Es könnte perfekt sein: heiße Models, gratis Partys, rote Teppiche. Wäre dort nicht Leandra Curvy. Sie ist mir im Weg und ich muss einen Weg finden sie los zu werden, um endlich an das zu gelangen was mir zusteht. Sie soll mein Kindermädchen spielen und das Ansehen des Unternehmens retten. Dazu nimmt er mir das Versprechen ab, auf keinen Fall mit ihr zu schlafen oder sie zu vergraulen. Ein einziger Blick auf das viel zu prall gefüllte Damenkostüm und ich unterschreibe ohne mit der Wimper zu zucken.
Wir müssen eine Abmachung finden. Es muss etwas geben, das sie mehr will als das Geld, welches mein alter Herr ihr geboten hat. Dumm nur, dass sie mir mit jedem gemeinsamen Abend, mit jeder zusammen verbrachten Gala und mit jedem Tag im Büro immer sympathischer wird. An meinem Geburtstag lassen wir die Korken knallen und anscheinend nicht nur diese, denn am nächsten Morgen starre ich direkt in das Gesicht von Leandra. In meinem Schock tue ich das Einzige was ich kann, ich delegiere und lasse sie wissen, dass so etwas nie wieder vorkommt!
Ich bin mir meiner Sache so sicher, so nah dran endlich zu haben was ich will, bis sie verschwindet und mir ihre Anwesenheit und frechen Sprüche plötzlich viel zu sehr fehlen. Und was hat es mit dem Schwangerschaftstest auf meinem Schreibtisch auf sich?
Kann Liebe wirklich stärker als alle Vorurteile sein?